Mittwoch, 22. Oktober 2014

Synode: Deutsche Bischöfe ziehen erste Konsequenzen

Ab jetzt nur noch in Russland und Afrika
Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz hat der Große Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, erste Konsequenzen des deutschen Episkopats aus den Beratungen der jüngsten Bischofssynode im Vatikan bekanntgegeben.
"Mit Wirkung vom 11.11.2014 wird es vor den deutschen Kirchen keine Security-Kräfte mehr geben, die Homosexuellen den Zutritt verweigern. Die seinerzeit von Johannes Paul II. mit Familiaris Consortio vorgeschriebenen Personenkontrollen finden nicht mehr statt. Das ist ein mutiger und einseitiger Schritt der deutschen Kirche, aber wir wollen im Vorfeld der Bischofssynode 2015 ein Zeichen der Antidiskriminierung setzen. Irgendwo muss der Aufbruch ja einmal anfangen und wir sind nicht bereit, uns von den Schwarzen da unten komplett blockieren zu lassen."
Auf die Frage, ob demnächst auch die symbolische Steinigung von Wiederverheirateten Geschiedenen durch Bewerfen mit Ostereiern während der Messe aufgegeben werden soll, reagierte Marx zurückhaltend: "Man muss bei der Reform im Sinne von Franziskus Schritt für Schritt vorangehen. Wir wollen Zeichen setzen, den Konsens mit der Weltkirche aber auch nicht einseitig aufkündigen".



Die ersten Reaktionen der Gläubigen sind ermutigend: "Das wird schon eine Wahnsinns-Umgewöhnung und irgendwie hat einem die Anwesenheit der JPII-Garden ja auch ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Unter Kardinal Meisner wäre so etwas ja nicht denkbar gewesen, aber wenn der Papst das jetzt so will, wird es schon in Ordnung sein" sagte eine überraschte Besucherin der Vorabendmesse im Kölner Dom.

Auch der bekannte Theologe David Berger zeigte sich positiv angetan von der Maßnahme: "Ich musste ja jahrelang in die Alte Messe gehen, weil da noch die laxeren Vorschriften von 1962 gelten. Damit ist jetzt natürlich Schluss". Das Gerücht, er werde auf Vermittlung von Kardinal Marx zum Generalrelator der Synode 2015 berufen, wollte Berger allerdings nicht bestätigen: "Was nicht heißt, dass ich mir das nicht vorstellen könnte. Conchita sagt immer, Violett stünde mir supergut".

Daniel Deckers sieht die jüngste Entwicklung in einem Leitartikel in der FAZ mit Sorge: "Man muss natürlich befürchten, dass Kardinal Burke die Malteser als Streikbrecher schickt - aber Franziskus wird dann schon etwas einfallen. Er ist schließlich der Papst".

Am Rande der Pressekonferenz war auch zu erfahren, dass die DBK einen Sponsoring-Vertrag mit Procter & Gamble abgeschlossen hat. Im Rahmen der Vereinbarung erhalten alle Pfarrgemeinden in Deutschland kostenfrei 1.000 Dosen Febreze Lufterfrischer mit der Duftnote "Frühlingserwachen". Im Gegenzug darf Procter & Gamble mit dem Slogan "Wir bringen etwas Frische in die Kirche" werben. "Wir können nicht immer nur vom Geist des Konzils reden" sagte dazu Marx, "sondern müssen ganz konkret beim Leben der Menschen ansetzen".

1 Kommentar:

  1. Es wird auch höchste Zeit, daß endlich der Geschlechtervielfalt Rechnung getragen wird! Die exklusive Anrede der Gottesdienstkonsumenten mit "Schwestern" und "Brüder" sollte zumindest um die wichtigsten Varianten individueller Selbstvergeschlechtlichung erweitert werden! Und statt der Opferkörbchen sollten andere Formen der Partizipation gefunden werden, die weniger der kapitalistischen Verwertungslogik entsprechen.

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