Montag, 24. November 2014

Papa Emeritus oder einfach wieder Kardinal?

Zwei Männer "ganz in weiß" sind einer zuviel ...
Der Bloggerkollege Sophophilo hatte vor kurzem schon alles Notwendige zu dem Hype um die Änderungen, die Papst Benedikt XVI. im Rahmen des Erscheines seiner "Gesammelten Werke" an einem Text von Joseph Ratzinger aus dem Jahre 1972 vorgenommen hat, geschrieben. Alles Notwendige? Anscheinend doch nicht, denn Hubert Wolff hat es für richtig erachtet, das Thema in einem Beitrag für die FAZ noch einmal aufzugreifen und es zum Anlass zu nehmen, seine Gedanken über den Status des "Papa Emeritus" zu formulieren.


Dienstag, 18. November 2014

Ich und Dialog?

Der Stuhlkreis - nix für Theodor
Die Teilnehmer der diesjährigen Blogoezesen-Wahlen haben mir zu einer Silbernen Robusta verholfen. Und das nicht für "Trägheit" (wie 2012) oder "Orthodoxie" (warum gibt es das nicht? Zum Beispiel als Ersatz für "Papsttreue") oder "The One and Only Marx-Basher" (wäre verdient) oder "bester Ehemann von allen" (Ehefrau ist Fränkin!) - nein, für "Dialog". Ich bin im ersten Moment, ehrlich gesagt, ziemlich erschrocken. Von wegen Stuhlkreis und so, igitt. Aber dann ist mir klar geworden, dass es nur einen Grund für diesen Preis geben kann: die aktuelle Wirtshausrauferei zum Thema "Lefebvre-Schisma". Und die kostet mich soviel Nerven, dass ein kleines Trostpflaster absolut angemessen ist.

Also, liebe Wähler: vielen Dank für Eure Zuwendung. Und nächstes Mal zahle ich doppelt soviel - dann wird es vielleicht wieder was mit Gold ;-)





Montag, 17. November 2014

Ein Bischof spricht Klartext

Der Bischof Passau verkündigt das Evangelium
Der Bischof von Passau, Dr. Stefan Oster SDB, scheint ein eigenwilliger Mensch zu sein. Er lebt in einer WG und hat in dieser WG für sich selbst eine Dreizimmerwohnung mit 105 qm. Er legt wohl auch Wert darauf, dass die Leute darum wissen und hat deshalb ein kleines Video über diese Wohnung drehen lassen. In diesem Video kommen sogar das Badezimmer und die Toilette der Wohnung vor. Das gefällt nicht jedem in der Blogozese. Die "Homestory" riecht ihnen wahrscheinlich zu sehr nach "Bergogliöser Scheinarmut". Deswegen machen sie sich über das "Scheißhaus" des Bischofs lustig.

Mir wäre es wurscht, wenn der Bischof in einer Residenz mit langen Fluren, alten Ölgemälden und barocken Möbeln wohnen würde (gern auch mit Putten und Bischofswappen auf der Klobrille). Deswegen ist es mir auch wurscht, wenn er eher das Gegenteil tut. Seine Sache und er wird schon wissen, was er tut. Unterstellen muss ich ihm deswegen erst einmal nichts.

Sonntag, 16. November 2014

Tradition und Rebellion in der Kirche

Die Kirche: leidend - streitend - triumphierend
- aber niemals rebellierend
"Die Überwinterung der Tradition" und "Die Dialektik von Für und Wider vor dem Höchsten" - diese beiden Prinzipien oder sagen wir besser: Motive hat Geistbraus in seinem letzten Beitrag zu unserer Diskussion (die von einigen Zartbesaiteten als "Wirtshausrauferei" karikiert worden ist) in Anschlag gebracht, um in der Frage der Einordnung des Lefebvre-Schismas der "kategorialen Enge" zu entfliehen, in der mir nichts entgegenzuhalten können meint und für die er mich gleichzeitig bedauert, da sie "teuflisch" sei, also nicht von Gott.

Trotz meines verengten Horizontes und meiner kategorialen Beschränktheit gefallen mir diese beiden Motive außerordentlich gut. Das erste ist mythischer Natur: ein unsterbliches Gut (das Kaisertum, die "Heilige Tradition" des Christentums) versinkt in den Wellen der Geschichte und nur esoterisches Schrifttum oder eine kleine Gruppe Getreuer bewahrt das Wissen um dieses Gut, rettet es über die Zeit und hütet es bis zum Tage seiner (wirklichen oder nur möglichen?) Auferstehung.

Donnerstag, 13. November 2014

Das Glaubensbekenntnis des Herrn Peter Hintze

Er leidet nicht!
Der Bundestag hat heute über das Thema Sterbehilfe debattiert. Im Zug dieser Debatte hat Herr Peter Hintze, evangelischer Theologe und Pastor, ehemaliger Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises in der CDU/CSU, ehemaliger Generalsekretär der Christlich Demokratischen Union, Vizepräsident der Christlich-Demokratischen Internationale und enger Vertrauter der Bundeskanzlerin und Parteivorsitzenden der Christlich Demokratischen Union, folgenden Satz gesprochen:
"Leiden ist immer sinnlos"
Man darf sicher davon ausgehen, dass die Christlich-Demokratische Internationale demnächst auf den Hl. Vater Franziskus I. zugehen und um die längst überfällige Anpassung des Apostolicums bitten wird. Dort wird es dann in Zukunft heißen:
"sinnlos gelitten unter Pontius Pilatus".
Man kann ja so dermaßen auf den Hund kommen ...

Mittwoch, 12. November 2014

Das Lefebvre-Schisma - Pest UND Cholera

Der Urheber
Nachdem ich im letzten Post zum Thema wesentliche historische Fakten und zwei wichtige Zitate zusammengestellt habe, möchte ich noch einige Gedanken zur Einordnung von Lefebvres Tat und ihre Folgen bis auf den heutigen Tag anfügen. Diese Gedanken sind gleichzeitig der letzte Beitrag zu meiner "Wirtshausrauferei" mit dem Kollegen Geistbraus. Denn die Frage der Bewertung von Erzbischof Lefebvre und seiner Tat von 1988 war - das ist, wie bei Raufereien nicht unüblich, etwas aus dem Blick geraten - der eigentliche Ursprung des ganzen Disputs.

Montag, 10. November 2014

Eine liturgische Perle: das Offertorium aus Job

Der 21. Sonntag nach Pfingsten ("alter Ordnung") ist zwar schon einige Tage her, aber ich möchte den liturgisch Interessierten unter meinen Lesern eine kleine Entdeckung nicht vorenthalten.

Die letzten Sonntag im Kirchenjahr sind den letzten Dingen gewidmet. In den Texten des 21. Sonntags nach Pfingsten wird dies besonders deutlich. In der Epistel aus dem 6. Kapitel des Epheserbriefes, in dem uns der Völkerapostel dazu auffordert, uns zu rüsten für den Kampf. Im 18. Kapitel des Evangeliums nach Matthäus mit dem Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger.

Kurze Geschichte des Lefebvre-Schismas

Nachdem in der Blogozese immer wieder Tendenzen zu erkennen sind, das Schisma von 1988 kleinzureden oder gar zu leugnen, dass es sich bei den Bischofsweihen überhaupt um ein solches gehandelt habe, scheint es mir an der Zeit zu sein, den historischen Ablauf der seinerzeitigen Ereignisse in Erinnerung zu rufen.

Die gängige Mär geht in etwa so: Rom hat den Erzbischof hingehalten und auf sein Ableben spekuliert, um die Piusbruderschaft, die dann ja keinen Bischof mehr für Priesterweihen gehabt hätte, "verhungern" zu lassen. 

Sonntag, 9. November 2014

Der Geistbraus und das engelsgleiche Stroh

Der engelsgleiche Lehrer mit zwei Heiden
Nach einer beruflich bedingten Unterbrechung möchte ich den kleinen Disput mit dem Kollegen Geistbraus weiterführen und vielleicht auch zu einem Ende bringen. Beim Lesen des letzten Beitrags von Martin Grannenfeld dachte ich zunächst: "Prima, jetzt können wir die Angelegenheit nach Art eines katholischen Herrenabends befrieden". Diese Methode geht so: Man streitet sich ganz furchtbar, verrennt sich in die aussichtslosesten Kontroversen und gegen Ende sagt dann einer der beiden: "Siehst Du mein Lieber, das ist ein typisch platonisches Argument. Du weißt, ich bin Aristoteliker". Welchen Ball der andere dann aufnimmt: "Ja, so ist das wohl und das erklärt natürlich auch, warum wir in so vielen Dingen anderer Meinung sind. Aber das ändert ja nichts daran, dass wir beide gutkatholisch sind. Hast Du noch ein Glas von diesem wirklich feinen Burgunder?"